Lieferknappheit, Lobbyismus und horrende Anschaffungskosten;
im letzten Monat vor der Registrierkassen-Deadline wird noch einmal laut in die Paniktrommel gehämmert – daran sind vor allem Kassenhersteller und die Massenmedien schuld.
Doch was stimmt wirklich? Muss der Maronibrater mit 30.000€ Jahresumsatz bereits 5.000€ für eine neue Kasse ausgeben? Gilt die Kalte Hände Regelung nur im Winter? Wem außer Herstellern nutzen die neuen Verpflichtungen überhaupt?
Registrierkassenpflicht Nutzen
Prinzipiell sollen die neuen Anforderungen Steuerehrlichkeit erhöhen & vor allem Finanzprüfungen vereinfachen.
Klingt doch erst einmal nicht schlecht – QR-Code von Beleg scannen und eine etwaige Manipulation wäre sofort ersichtlich.
Früher musste sich der Prüfer erst in das jeweilige Kassensystem einlesen, um die benötigten Schnittstellen verwenden zu können. Auch in Zukunft wird noch das Benutzer-Handbuch beachtet um potentielle, vom System ermöglichte Manipulationsmöglichkeiten zu antizipieren. Unterm Strich dient das berüchtigte Datenerfassungsprotokoll einfach dazu, Prüfungen zu vereinheitlichen und somit staatliche Administrationskosten zu senken.
Bezüglich Steuerehrlichkeit profitiert klarerweise der Großteil der Unternehmer, der seine Steuern bereits korrekt angibt. Unabhängig von der neuen Kasse erwirtschaftet sich ihr Mehrwert daraus, dass jene Konkurrenten, welche bis dato nur durch Schwarzgeld überlebensfähig waren, in Zukunft große Schwierigkeiten bekommen, falls Ihr Leistungsangebot nicht verbessert werden kann.
Außerdem erstellt eine gute Kasse neben Belegen gleichzeitig Rechnungen und druckt diese doppelt für die Buchhaltung aus. Zusätzlich bieten einige Kassen Schnittstellen, um Ihrem Steuerberater Arbeitszeit zu ersparen. Oft wird auch der Nutzen von Verkaufsstatistiken unterschätzt!
Kalte Hände Regelung
Unter diesen Rechtsbegriff fallen Unternehmer, die Ihre Umsätze im Freien ohne fest umschlossene Räumlichkeiten erwirtschaften. Fest umschlossen ist eine Räumlichkeit dann, wenn sie auf keiner Seite vollständig offen ist, oder wenn sie eine dem Verkauf dienende Öffnung (Fenster) aufweist. Diese Regelung ist also prinzipiell unabhängig von Körpertemperatur und Jahreszeit.
Somit fällt der Maronibrater oder eine Schirmbar unter diese Kategorie – nicht jedoch der mobile Bäcker, da dieser in einem geschlossenen Wagen mit Verkaufsfenster arbeitet.
Bezüglich der oftmals zitierten Anschaffungskosten von 3.000€-5.000€ (für witterungsbeständige Ausrüstung):
Mit der Smarten Kasse bestimmen Sie die Anschaffungskosten selbst!
Mobiler Drucker + wasserfestes Zubehör gibt es ab 427€ – auch ohne Ersatzbatterie kommen sie damit
laut Herstellerangaben 2 Arbeitstage ohne Strom aus! Also genügt es selbst bei intensiver Verwendung des Druckers,
wenn der Akku über Nacht aufgeladen wird.
Wasserfeste Hüllen für diverse Smartphones sind bereits ab 20€ zu bekommen; falls Ihr Handy-Akku keinen Tag überlebt ist eine handliche Ladebank schon ab 10€ erhältlich.
Hinzu kommen evtl. noch 5€ für Touchscreen-Handschuhe – falls die Hände im nächsten Winter überhaupt noch kalt werden.
Summa Summarum kostet eine Smarte Kasse in der Anschaffung sogar für Umsätze im Freien also unter 500€ – kaum ein Zehntel der oft angepriesenen, exorbitant hohen 5000€.
Kleine Unternehmer mit wenigen Belegen können sogar vollkommen auf Anschaffungskosten verzichten, falls Sie mit elektronischen pdf-Belegen auskommen.